Im November 2020 wurde briq vom TÜV Rheinland offiziell als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert. Als Forschungsinstitut, das sich mit verhaltensökonomischen Aspekten von Ungleichheit beschäftigt und sich dabei verstärkt auch Klimafragen zuwendet, wollen wir auf diese Weise einen eigenen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten. Treibhausgasemissionen durch Gebäude, Veranstaltungen und Dienstreisen werden über Klimaschutzzertifikate kompensiert.
Akademische Forschung lebt vom persönlichen Austausch von Ideen und Gedanken der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aufgrund der starken internationalen Vernetzung des Instituts lassen sich daher – von den aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesehen – nicht alle Emissionen vermeiden, die mit den regelmäßigen Gastaufenthalten von Forschenden aus aller Welt verbunden sind.
Mit einer Reihe von Maßnahmen konnten wir jedoch in den letzten Jahren den ökologischen Fußabdruck des Instituts deutlich reduzieren. Unter anderem wurde die Fernwärmeheizung modernisiert und die Beleuchtung soweit möglich auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Für inländische Dienstreisen, die sich nicht durch Videokonferenzen ersetzen lassen, ist die Bahn das bevorzugte Verkehrsmittel. Feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am briq erhalten einen Zuschuss zum Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr und werden künftig auch Jobräder nutzen können. Darüber hinaus haben wir das Catering für wissenschaftliche Veranstaltungen auf vegetarische Speisen umgestellt, deren Produktion weniger Treibhausgase verursacht.
Die verbliebenen CO2-Emissionen, die sich gemäß den Berechnungen des TÜV Rheinland aus dem briq-Geschäftsbetrieb ergeben, wurden rückwirkend für 2019 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte der Stiftung myclimate kompensiert. Bei der Auswahl der unterstützten Projekte legen wir mit Blick auf unseren Forschungsschwerpunkt Wert darauf, neben dem Klimaschutz auch die Verringerung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ungleichheit zu fördern. So fließt ein Teil der Mittel in ein Projekt, das Frauen in Kenia über Spargemeinschaften Zugang zu effizienten Kochern verschafft, die weniger Feuerholz benötigen. Dadurch werden die lokalen Wälder geschützt, CO2-Emissionen reduziert und zugleich die finanzielle und soziale Unabhängigkeit der Frauen gestärkt. Ebenfalls mit Frauenförderung verknüpft ist ein weiteres Projekt zur Aufforstung von Mangrovenwäldern in Myanmar, die für das Ökosystem eine wichtige Rolle spielen und einen Schutz vor Naturkatastrophen bieten.
„Die Corona-Pandemie hat die Klima-Krise im öffentlichen Bewusstsein in den Hintergrund gedrängt, obwohl die langfristigen Folgen der Erderwärmung für die Menschheit weit gravierender sein dürften. Wir möchten als klimaneutrales Institut unseren eigenen Beitrag leisten und damit auch ein positives Signal setzen. Das gilt umso mehr, wenn hoffentlich bald der direkte persönliche Austausch, der in der Wissenschaft trotz aller Online-Kollaboration unverzichtbar ist, wieder möglich wird“, sagt briq-Direktor Armin Falk.
In einem Gastbeitrag für DIE ZEIT („Ich und das Klima“) hat Falk das Klima-Dilemma aus verhaltensökonomischer Perspektive beschrieben. Darin betont er die Bedeutung der eigenen Verantwortung und der Beiträge jedes Einzelnen, um den Klimawandel gemeinsam bekämpfen zu können.