Viele ökonomische Entscheidungen im Alltag hängen maßgeblich von individuellen Vorstellungen und Einschätzungen ab. Das briq betreibt dazu umfangreiche Forschung, unter anderem im Rahmen eines ERC-Projekts, und richtet internationale Fachtagungen zum Thema aus (siehe dazu auch den Bericht zum Beliefs-Workshop 2019 und das Programm des diesjährigen Workshops).
In einem Video von Latest Thinking erklärt briq-Forschungsdirektor Florian Zimmermann, welche Rolle das Gedächtnis bei der Entstehung von Vorstellungen und Einschätzungen spielt. Dazu präsentiert er die Ergebnisse eines Experiments, in dem Versuchspersonen den hypothetischen Wert von Aktienunternehmen beziffern mussten, nachdem sie positive und negative Informationen über das Unternehmen, jeweils in einen bestimmten Kontext eingebettet, erhalten hatten.
Die Auswertung zeigt: Beim Erhalt neuer Informationen erinnern sich Menschen eher an vergangene Informationen, die in ähnlichen Kontexten berichtet wurden. Dieses „assoziative“ Erinnern führt zu einer Überreaktion in Richtung der aktuellen Information. Darunter kann die Qualität wirtschaftlich relevanter Entscheidungen leiden (mehr zur Studie in einem Ökonomenstimme-Gastbeitrag der Autoren).