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Mark Fallak

Geschlechterunterschiede bei Präferenzen nehmen in fortschrittlichen Gesellschaften zu

Oktober 18, 2018

In wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern und mit zunehmender Gleichstellung der Geschlechter unterscheiden sich Frauen und Männer stärker hinsichtlich ihrer ökonomischen Präferenzen. Das ergab eine Auswertung des Global Preferences Survey, einer repräsentativen weltweiten Erhebung. Die Studie ist jetzt in der Fachzeitschrift Science erschienen. Autoren sind der Bonner Wirtschaftsprofessor Armin Falk, Leiter des briq, und Johannes Hermle von der University of California in Berkeley.

Zu den untersuchten Präferenzen zählen Geduld, Vertrauen, Risikobereitschaft, Altruismus sowie positive und negative Reziprozität, also die Bereitschaft, faires Verhalten zu belohnen bzw. unfaires Verhalten zu bestrafen. Diese Eigenschaften sind für individuelle wirtschaftliche Entscheidungen relevant und tragen zur Erklärung der Geschlechterunterschiede etwa bei Bildungsentscheidungen, Berufswahl oder finanziellen Investitionen bei. Beispielsweise sind Frauen länderübergreifend im Durchschnitt prosozialer eingestellt, jedoch weniger geduldig und risikobereit als Männer.

Kaum untersucht war bislang, inwieweit diese geschlechtsspezifischen Unterschiede mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zusammenhängen. Aus theoretischer Sicht wäre einerseits denkbar, dass eine zunehmende Aufweichung traditioneller Geschlechterrollen in fortschrittlichen Gesellschaften auch zu einer Angleichung der Präferenzen führt. Andererseits könnten die wachsende Verfügbarkeit und der gleichberechtigte Zugang zu materiellen und sozialen Ressourcen zusätzlichen Spielraum für eine stärkere Herausbildung geschlechtsspezifischer Präferenzen eröffnen.

Um diese konkurrierenden Hypothesen empirisch zu überprüfen, werteten die Autoren umfangreiche Daten des Global Preferences Survey aus. Dieser von Armin Falk initiierte Datensatz basiert auf der Befragung von rund 80.000 Personen in 76 repräsentativen Länderstichproben. Die untersuchten Länder decken sämtliche Kontinente, verschiedene Kulturen und Entwicklungsstufen sowie insgesamt rund 90 Prozent der Weltbevölkerung und der globalen Wirtschaftsleistung ab. Die Messgrößen für die einzelnen Präferenzen waren zuvor in Laborexperimenten validiert worden.

Die Datenanalyse ergab, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei allen untersuchten Präferenzen – einzeln und zusammen betrachtet – einen starken positiven Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung aufweisen. Zugleich wurde gezeigt, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in den Ländern höher sind, die ein höheres Maß an Gleichstellung aufweisen. Mögliche alternative Erklärungen für das Resultat, etwa kulturelle Unterschiede beim Antwortverhalten der Befragten, wurden bei der Analyse berücksichtigt.

„Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass Frauen und Männer ihre Präferenzen stärker unabhängig voneinander entwickeln können, wenn materielle oder soziale Zwänge an Bedeutung verlieren“, sagt Falk. Die Autoren betonen allerdings, dass ihre Befunde einen möglichen Einfluss gesellschaftlicher Geschlechterrollen auf die Entwicklung ökonomischer Präferenzen ebenso wenig ausschließen wie biologische oder evolutionäre Erklärungsansätze.

Filed Under: Press Releases Tagged With: economic development, economic preferences, gender differences, gender equality, Global Preferences Survey

briq am neuen Exzellenzcluster der Universität Bonn beteiligt

Oktober 1, 2018

Große Euphorie an der Uni Bonn: Mit gleich sechs Clustern, die im Rahmen der Exzellenzstrategie mit Millionenbeträgen gefördert werden, waren die Bonner die erfolgreichste deutsche Universität im Bewerbungsverfahren und können sich berechtigte Hoffnung auf den Titel „Exzellenzuniversität“ machen.

Der Clusterantrag „ECONtribute: Märkte & Public Policy“ der Universitäten Bonn und Köln unter Beteiligung von briq und dem Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, ist bundesweit der einzige überwiegend wirtschaftswissenschaftliche Antrag, der erfolgreich aus der Exzellenzstrategie hervorgeht.

Erforscht werden die Funktionsweise von Märkten sowie Gründe für deren Versagen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen wie globaler Finanzkrisen, einer sich verfestigenden Ungleichheit oder der Digitalisierung. Auf dieser Basis will der Cluster den politischen Entscheidungsträgern innovative Lösungen anbieten, die in die Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftspolitik bislang kaum Eingang gefunden haben.

„Wir freuen uns sehr über die weitere Stärkung des Wissenschaftsstandorts Bonn. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik braucht mehr denn je innovative wissenschaftliche Impulse, die über die traditionellen ökonomischen Erklärungsansätze hinausgehen. Ich bin überzeugt, dass unsere briq-Forschung zu Entscheidungsverhalten, Märkten und Moral im Rahmen des Clusters wertvolle Beiträge liefern kann“, sagt briq-Direktor Armin Falk, der zu den Projektverantwortlichen zählt.

Filed Under: Press Releases Tagged With: economics, excellence cluster, markets, psychology, University of Bonn

Doppelte Auszeichnung für Chris Roth

September 26, 2018


Innerhalb einer Woche hat briq-Ökonom Chris Roth gleich zwei Wissenschaftspreise abgeräumt: Zunächst wurde seine gemeinsame Arbeit mit Lukas Hensel, Johannes Hermle and Anselm Rink bei der EEA-ESEM-Tagung in Köln mit dem Young Economist Award der European Economic Association ausgezeichnet. Im Rahmen der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik in Freiburg erhielten Roth und sein Koautor Johannes Wohlfart anschließend den Reinhard-Selten-Preis.

Strategischer Arbeitseifer von Wahlkampfhelfern

Die von der EEA prämierte Studie weist anhand von Daten zum Haustürwahlkampf einer politischen Partei nach, dass die freiwilligen Wahlkampfhelfer ihren Einsatz vom Arbeitseifer ihrer Kollegen abhängig machen. Je aktiver die Parteifreunde zu Werke gehen, desto eher wird das eigene Engagement strategisch zurückgefahren – nach dem Motto: die anderen werden’s schon richten. Ein solcher Zusammenhang ergab sich sowohl für die geplanten Aktivitäten als auch für die per App gemessenen tatsächlichen Haustürkontakte. Der Befund steht im Gegensatz zu früheren Studien, die in anderen Kontexten gezeigt hatten, dass ein besonders aktiver Kollegenkreis auf die eigene Leistung eher beflügelnd wirkt.

Verhaltenseffekte von Konjunkturerwartungen

Das zweite preisgekrönte Forschungspapier untersucht mittels einer repräsentativen Online-Befragung in den USA, wie Menschen ihre eigenen wirtschaftlichen Erwartungen und Handlungen an Konjunkturprognosen ausrichten. Die Ergebnisse: Erstens schätzten die befragten Konsumenten in Unkenntnis der Prognosen die Entwicklung der US-Wirtschaft im Durchschnitt pessimistischer ein als die Konjunkturforscher. Zweitens revidierten die Befragten ihre Einschätzungen auf Basis der verfügbaren Informationen und schlossen daraus auch auf ihre persönlichen Jobaussichten – insbesondere Beschäftigte in konjunkturabhängigen Branchen. Drittens zeigen die gemessenen Reaktionen ein durchaus fundiertes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge.

Eine ausführlichere Zusammenfassung liefert das Fazit-Blog der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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