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News

Keine Aktien und stolz darauf?

März 8, 2023

Ob Haushalte ihr Geld in Aktien anlegen hängt davon ab, was sie über Aktionäre denken. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Luca Henkel (Doktorand der Uni Bonn und Research Assistant am briq) gemeinsam mit IZA-Forscher Christian Zimpelmann verfasst hat.

Luca Henkel

Die Untersuchung basiert auf Befragungen in den USA (über ein Online-Panel mit rund 400 Teilnehmenden) und den Niederlanden (repräsentative Stichprobe mit knapp 3.300 Personen). Bei über 80 Prozent der Befragten zeigte sich eine negative Wahrnehmung von Aktionären: Egoismus, Gier und eine Zockermentalität gehören zu den gängigsten Vorurteilen.

In verschiedenen Experimenten überprüfen die Forscher, was an diesem Bild dran ist und welche Folgen sich daraus ergeben. So zeigt sich bei einem Spendenexperiment, dass Aktienbesitzende für gieriger und egoistischer gehalten werden als sie sich tatsächlich verhalten.

Aktieninvestments als Teil der Identität

Wer ein besonders negatives Bild von Aktienbesitzern hat, investiert selber signifikant seltener am Aktienmarkt. Die Forscher konnten die niederländischen Befragungsdaten mit individuellen Steuerdaten verknüpfen und stellten dabei eine regelrechte „Aktienscham“ fest: Fast jeder dritte Aktionär gab in der Umfrage an, keine Aktien zu besitzen.

Umgekehrt gaben rund 40 Prozent der Nicht-Aktionäre an, stolz darauf zu sein, keine Aktien zu besitzen. Den Forschern zufolge liegt darin einer der wichtigsten Gründe für die niedrige Beteiligungsquote am Aktienmarkt, die in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern unter 30 Prozent liegt.

Wie aber lassen sich diese Mechanismen aufbrechen? „Wir sollten darüber sprechen, wer überhaupt am Aktienmarkt investiert“, sagt Luca Henkel. „In der Realität ist das keine homogene Gruppe, sondern Menschen mit unterschiedlichsten Charaktereigenschaften.“ Durch eine stärkere Verankerung von Finanzthemen im Schulunterricht, öffentliche Informationskampagnen oder eine Erhöhung von Aktienvergütungen (und damit eine Erhöhung der Beteiligungsquote am Aktienmarkt) könne es gelingen, vom Klischee „des Aktionärs wie in Wall-Street-Filmen wegzukommen“, so Henkel. 

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Moral und politische Ideologie

Februar 16, 2023

In vielen westlichen Ländern lässt sich eine ähnliche Aufteilung der Menschen in politische Lager beobachten. Doch wie erklärt sich, dass manche Menschen beispielsweise eher für einen Ausbau des Sozialstaats stimmen, andere hingegen eine Stärkung des Rechtsstaats fordern? Gängige Ansätze wie demografische und sozioökonomische Faktoren greifen hier zu kurz.

Laut einer aktuellen Studie, die briq-Forschungsdirektor Florian Zimmermann gemeinsam mit den Harvard-Ökonomen Benjamin Enke und Ricardo Rodríguez-Padilla in der renommierten Fachzeitschrift Review of Economic Studies publiziert hat, sind die ideologischen Lager sehr stark mit der Ausprägung des sogenannten „moralischen Universalismus“ korreliert. Bezeichnet wird damit, inwieweit Menschen bei der Gültigkeit von Moralvorstellungen – etwa bei altruistischem Verhalten und Vertrauen – zwischen Fremden und Mitgliedern der eigenen sozialen Gruppe unterscheiden.

Animationsvideo von econimate zur Studie

Die Forscher werteten dazu repräsentative Befragungen von rund 11.000 Personen aus fünf verschiedenen Ländern (USA, Australien, Deutschland, Frankreich und Schweden) aus. Um den moralischen Universalismus zu messen, ließen sie die Befragten einen hypothetischen Geldbetrag zwischen einer fremden und einer näherstehenden Person aufteilen. Je höher der dem zufälligen Fremden zugestandene Betrag, desto ausgeprägter der moralische Universalismus.

Auf Basis der umfangreichen Daten können die Autoren belegen, dass die politischen Ansichten der Wahlbevölkerung in allen untersuchten Ländern sehr ähnlichen Mustern folgen und sich anhand der jeweils unterstützten Politikmaßnahmen grob in zwei ideologische Lager einteilen: Menschen in der einen Gruppe favorisieren in der Regel Mehrausgaben für Entwicklungshilfe, Unterstützung von Minderheiten, Umweltschutz, Sozialleistungen und ein staatliches Gesundheitssystem, während die andere Gruppe Ausgaben für Militär, Polizei und Grenzsicherung eher unterstützt (siehe Abb. A).

Abbildung A (siehe engl. Version für eine detailliertere Beschreibung)

Ein deutlicher Zusammenhang mit dem moralischen Universalismus zeigt sich auch bei der eigenen Zuordnung der Befragten ins „linke“ bzw. „rechte“ politische Lager: Sowohl in den untersuchten europäischen Ländern als auch in Australien und den USA bezeichnen sich die Menschen mit ausgeprägtem moralischem Universalismus eher als ideologisch linksorientiert (siehe Abb. B).

Abbildung B

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Peter Andre erhält den Distinguished CESifo Affiliate Award

Dezember 7, 2022

Der Ökonom Peter Andre, der seit diesem Jahr als Postdoktorand am briq forscht, erhält den diesjährigen Distinguished CESifo Affiliate Award im Bereich der Verhaltensökonomik. Mit dem Preis zeichnet das am Münchner ifo-Institut basierte Forschungsnetzwerk herausragende Arbeiten von Nachwuchsforscherinnen und -forschern aus. Zu den Gewinnern der Vorjahre zählten die damaligen briq-Postdocs Suanna Oh (2021) und Matt Lowe (2019). briq-Forschungsdirektor Florian Zimmermann erhielt die Auszeichnung 2013.

Der meritokratische Gedanke – das Leistungsprinzip – ist grundlegender Bestandteil der Vorstellungen von Fairness, die in den meisten westlichen Gesellschaften vorherrschen. Wer hart arbeitet, soll dafür belohnt werden. Persönliche Umstände wie Geschlecht, Hautfarbe oder Einkommen der Eltern sollten für eine leistungsgerechte Entlohnung keine Rolle spielen. Allerdings beeinflussen solche Umstände die Chancen und Anreize, hart zu arbeiten. Diesen Zusammenhang lassen Menschen jedoch außer Acht, wenn sie die Leistung anderer bewerten. Das zeigt die Studie „Shallow Meritocracy“ von Peter Andre.

Das preisgekrönte Forschungspapier basiert auf einem Online-Experiment, in dem Probanden für Geld Aufgaben erledigen sollten. Per Zufall bekamen sie dafür einen Stücklohn von 10 bzw. 50 Cent zugewiesen. Erwartungsgemäß legten sich die „Arbeiter“ mit dem höheren Stücklohn stärker ins Zeug. Nun kamen weitere Probanden ins Spiel, die als „Beobachter“ über die endgültige Bezahlung der Arbeiter entscheiden sollten. Im Ergebnis zeigt sich, dass dabei im Schnitt nur die reine Arbeitsleistung bewertet wurde, nicht die äußeren Umstände, die für die unterschiedlichen Leistungsniveaus mitverantwortlich waren.

Weitere Experimente gaben Aufschluss über die Motive: Menschen verstehen zwar, dass Entscheidungen von Lebensumständen beeinflusst werden. Aber in der Regel ist eben auch nicht bekannt, wie genau sich eine Person verhalten hätte, wenn ihre Situation eine andere gewesen wäre – ob sich also in diesem Beispiel der betreffende Arbeiter bei höherem Stücklohn mehr angestrengt hätte. Angesichts dieser Unklarheit stützen die Menschen ihre Bewertung auf die einzige „zuverlässige“ Quelle – die beobachtete Arbeitsleistung.

Weitere Infos im Video-Interview: Drei Fragen an Peter Andre

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briq Climate Workshop

November 24, 2022

Können Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung zu einer besseren Klimapolitik beitragen? Wie wirken sich menschliche Motive, Präferenzen und Wahrnehmung auf Marktmechanismen aus – und umgekehrt? Was bedeuten marktwirtschaftliche Lösungen für die Ungleichheit in der Gesellschaft? Diese Fragen diskutierten internationale Forschende aus den Bereichen Psychologie, Verhaltensökonomie, Umweltökonomie, theoretische Mikroökonomie, Klima-Finanzwissenschaft und Makroökonomie im Rahmen des briq Climate Workshops, der im November in Bonn stattfand.

Die vielfältigen Themen der Präsentationen sind dem Workshop-Programm zu entnehmen – hier eine Kurzzusammenfassung.

Extreme Wetterereignisse: Anhand einer Meta-Studie konnte Eric Johnson darlegen, inwieweit persönliche Wettererfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit die Besorgnis über den Klimawandel beeinflussen. Extremwetterereignisse reduzieren laut Elke Weber auch den Klima-Dissens zwischen den politischen Parteien. David Huffman untersuchte die Auswirkungen des Wetters auf ökonomische und soziale Präferenzen, während Johannes Stroebel die Effekte lokaler Wetterereignisse auf Investment-Entscheidungen von Fondsmanagern nutzte, um eine Hedge-Portfolio gegen Klimawandelrisiken zu bestimmen.

Präferenzen: Frikk Nesje stellte sein Konzept eines „familienübergreifenden intergenerationellen Altruismus“ vor, der das Wohlergehen der eigenen wie auch das von fremden Nachkommen im Blick hat. Klaus Schmidt erläuterte, was der Emissionshandel für die Klimaschutz-Motivation privater Haushalte, Unternehmen und Staaten bedeutet.

Aufmerksamkeit: Anna Schulze Tilling untersuchte die Konsumwirkung von Klima-Labels auf Lebensmitteln, während Matthias Rodemeier zeigte, wie Produktinformationen zur Energieeffizienz die Preissensibilität der Konsumenten und damit den Anreizeffekt von Subventionen reduzieren können.

Weitere Präsentationen bezogen sich auf Kooperationsfragen (Simon Gächter), Peer-Effekte (Sebastian Tebbe), ungleich verteilte wirtschaftliche Auswirkungen von CO2-Besteuerung (Diego Känzig), Implikationen der ökonomischen Ungleichheit für die optimale Besteuerung von Externalitäten (Philipp Strack) sowie Fehleinschätzungen zu den Folgen des Klimawandels (Christoph Semken). briq-Forscher Peter Andre präsentierte zudem erste Ergebnisse einer weltweiten Befragung zur Bereitschaft der Menschen, etwas gegen den Klimawandel zu tun.

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Wie hoch ist die Bereitschaft der Deutschen zum Klimaschutz?

September 1, 2022

In einer repräsentativen Umfrage für den briq policy monitor zeigte sich eine breite Mehrheit der Deutschen bereit, einen Teil eines frei verfügbaren Geldbetrags für den Klimaschutz zu spenden. Die Spendenbereitschaft steigt nicht nur mit höherem Einkommen, sondern hängt insbesondere von der altruistischen Disposition sowie der Parteipräferenz ab. Auch beim Konsum und der Mobilität achtet eine große Mehrheit der Deutschen inzwischen auf die Klimafolgen ihrer Entscheidungen.

Alle Details zum Download:
➥ briq policy monitor #3 – Individuelle Bereitschaft zum Klimaschutz

Viele unterschätzen die Bereitschaft anderer, zum Klimaschutz beizutragen – und das hat Folgen

Die Befragung zeigt zudem, dass die Menschen in Deutschland sowohl die Bereitschaft ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Kampf gegen den Klimawandel als auch die vorherrschenden sozialen Normen unterschätzen. Diese Fehleinschätzung beeinflusst auch die eigene Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Durch entsprechende Aufklärung ließe sich klimafreundliches Verhalten daher fördern.

Alle Details zum Download:
➥ briq policy monitor #4 – Soziale Normen im Kampf gegen den Klimawandel

Jeder Fünfte bezweifelt den wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel

Während die große Mehrheit der Deutschen davon überzeugt ist, dass es den Klimawandel gibt und dass er menschengemacht ist, äußern 22 Prozent der Befragten klimaskeptische Einschätzungen. Laut Umfrage besteht neben allgemeiner Wissenschaftsskepsis auch die verbreitete Fehleinschätzung, die Wissenschaft sei sich uneinig über die Existenz und die Ursachen des Klimawandels. Die meisten Argumente gegen zusätzlichen Klimaschutz finden jedoch bei einem Großteil der Befragten keine Unterstützung.

Alle Details zum Download:
➥ briq policy monitor #5 – Klimaskepsis und Ausreden

Unzufriedenheit mit der Klimapolitik und Sorgen vor den Folgen des Klimawandels sind groß

Die Mehrheit der Deutschen hält die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Klimawandels für unzureichend und wäre bereit, für besseren Kilmaschutz persönliche Freiheiten zu opfern. Diese Ansicht könnte Ausdruck der ausgeprägten Besorgnis über den Klimawandel und seine Folgen sein. Zur Abfederung der sozialen Kosten des Klimaschutzes spricht sich die Mehrheit für einen Klima-Soli aus.

Alle Details zum Download:
➥ briq policy monitor #6  – Sorgen der Menschen um den Klimaschutz


Lesen Sie auch die vorherigen Ausgaben des briq policy monitor:

  • bpm #1: Zahlungsbereitschaft für Tanken und Heizen
  • bpm #2: Russland-Sanktionen, Ukraine-Hilfen und Energie

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Ulrike Malmendier wird Wirtschaftsweise

August 15, 2022

briq-Gastprofessorin Ulrike Malmendier (University of California, Berkeley) ist im August 2022 in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen worden. Den zweiten offenen Platz in dem fünfköpfigen Gremium nimmt Martin Werding (Ruhr-Universität Bochum) ein. Damit ist der Rat der fünf „Wirtschaftsweisen“ erneut komplett und besteht erstmals in seiner Geschichte mehrheitlich aus Frauen.

Malmendier wurde an der Universität Bonn sowie der Harvard University promoviert und zählt zu den fünf Prozent der weltweit meistzitierten Ökonominnen und Ökonomen. Sie ist derzeit Professorin für Wirtschafts- und Finanzwissenschaften in Berkeley und hat am briq neben ihrer Gastprofessur auch den Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats inne.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind in den Bereichen Verhaltensökonomie, Unternehmensfinanzierung, Vertragstheorie und Behavioral Finance angesiedelt. Von hoher politischer Aktualität sind beispielsweise ihre Arbeiten zur Erwartungsbildung zukünftiger Inflationsraten.

Für weitere Infos siehe auch die folgenden Medienberichte:

  • SZ: Die Weisen werden weiblich
  • FAZ: Interview mit Ulrike Malmendier
  • Wiwo: Sind Ältere die besseren Zentralbanker?

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