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News

Selbstbild beeinflusst moralische Entscheidungen

Dezember 16, 2020

Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, inwieweit sich Menschen bei moralischen Entscheidungen davon beeinflussen lassen, was andere von ihnen denken könnten. Dass neben dem Fremdbild auch unser Selbstbild im Entscheidungsprozess eine wichtige Rolle spielt, belegt ein aktuelles Forschungspapier von Armin Falk, das jetzt im Journal of Economic Behavior & Organization erschienen ist.

In seinem Verhaltensexperiment stellte Falk die Probandinnen und Probanden vor die moralische Entscheidung, für einen bestimmten Geldbetrag einer anderen freiwilligen Versuchsperson einen schmerzhaften, aber gesundheitlich unbedenklichen Elektroschock zu versetzen, oder auf das Geld zu verzichten, um die andere Person zu verschonen.

Um den Effekt des Selbstbildes auf die Bereitschaft zum unmoralischen Verhalten isolieren zu können, wurde die Konfrontation der Teilnehmenden mit ihrem Selbstbild zufällig variiert: Einige sahen sich selbst während ihrer Entscheidung, entweder „live“ per Video oder im Spiegel, anderen wurde auf dem Bildschirm ein neutrales oder gar kein Video eingeblendet.

Wie die Grafik veranschaulicht, waren die Versuchspersonen, denen ein echter oder „virtueller Spiegel“ vorgehalten wurde, weniger bereit, anderen für Geld Schmerzen zuzufügen. Laut Falk ließe sich diese Erkenntnis auch auf Situationen in der Praxis übertragen, wenn es darum geht, moralische Verhaltensweisen zu fördern oder sozial erwünschte Ergebnisse herbeizuführen. So könnten beispielsweise Unternehmen, Organisationen oder auch Steuerbehörden versuchen, Entscheidungsumgebungen zu schaffen, in denen sich Menschen „selbstreflektierter“ verhalten.

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briq als klimaneutrales Institut zertifiziert

Dezember 11, 2020

Im November 2020 wurde briq vom TÜV Rheinland offiziell als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert. Als Forschungsinstitut, das sich mit verhaltensökonomischen Aspekten von Ungleichheit beschäftigt und sich dabei verstärkt auch Klimafragen zuwendet, wollen wir auf diese Weise einen eigenen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten. Treibhausgasemissionen durch Gebäude, Veranstaltungen und Dienstreisen werden über Klimaschutzzertifikate kompensiert.

Akademische Forschung lebt vom persönlichen Austausch von Ideen und Gedanken der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aufgrund der starken internationalen Vernetzung des Instituts lassen sich daher – von den aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesehen – nicht alle Emissionen vermeiden, die mit den regelmäßigen Gastaufenthalten von Forschenden aus aller Welt verbunden sind.

Mit einer Reihe von Maßnahmen konnten wir jedoch in den letzten Jahren den ökologischen Fußabdruck des Instituts deutlich reduzieren. Unter anderem wurde die Fernwärmeheizung modernisiert und die Beleuchtung soweit möglich auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Für inländische Dienstreisen, die sich nicht durch Videokonferenzen ersetzen lassen, ist die Bahn das bevorzugte Verkehrsmittel. Feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am briq erhalten einen Zuschuss zum Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr und werden künftig auch Jobräder nutzen können. Darüber hinaus haben wir das Catering für wissenschaftliche Veranstaltungen auf vegetarische Speisen umgestellt, deren Produktion weniger Treibhausgase verursacht.

Die verbliebenen CO2-Emissionen, die sich gemäß den Berechnungen des TÜV Rheinland aus dem briq-Geschäftsbetrieb ergeben, wurden rückwirkend für 2019 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte der Stiftung myclimate kompensiert. Bei der Auswahl der unterstützten Projekte legen wir mit Blick auf unseren Forschungsschwerpunkt Wert darauf, neben dem Klimaschutz auch die Verringerung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ungleichheit zu fördern. So fließt ein Teil der Mittel in ein Projekt, das Frauen in Kenia über Spargemeinschaften Zugang zu effizienten Kochern verschafft, die weniger Feuerholz benötigen. Dadurch werden die lokalen Wälder geschützt, CO2-Emissionen reduziert und zugleich die finanzielle und soziale Unabhängigkeit der Frauen gestärkt. Ebenfalls mit Frauenförderung verknüpft ist ein weiteres Projekt zur Aufforstung von Mangrovenwäldern in Myanmar, die für das Ökosystem eine wichtige Rolle spielen und einen Schutz vor Naturkatastrophen bieten.

„Die Corona-Pandemie hat die Klima-Krise im öffentlichen Bewusstsein in den Hintergrund gedrängt, obwohl die langfristigen Folgen der Erderwärmung für die Menschheit weit gravierender sein dürften. Wir möchten als klimaneutrales Institut unseren eigenen Beitrag leisten und damit auch ein positives Signal setzen. Das gilt umso mehr, wenn hoffentlich bald der direkte persönliche Austausch, der in der Wissenschaft trotz aller Online-Kollaboration unverzichtbar ist, wieder möglich wird“, sagt briq-Direktor Armin Falk.

In einem Gastbeitrag für DIE ZEIT („Ich und das Klima“) hat Falk das Klima-Dilemma aus verhaltensökonomischer Perspektive beschrieben. Darin betont er die Bedeutung der eigenen Verantwortung und der Beiträge jedes Einzelnen, um den Klimawandel gemeinsam bekämpfen zu können.

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Podcast mit Florian Zimmermann

November 24, 2020

Menschen verbinden Informationen mit dem jeweiligen Kontext, in dem sie vermittelt wurden. Kommen Neuigkeiten hinzu, neigen wir dazu, frühere Informationen mit dem gleichen Kontext aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren. Ein Verhaltensexperiment von briq-Forschungsdirektor Florian Zimmermann und Kollegen zeigt: Durch „assoziatives Erinnern“ kann es zu Fehleinschätzungen bei der Entscheidungsfindung kommen. Weitere Erkenntnisse aus dem Experiment fassen die Forscher in einem Ökonomenstimme-Gastbeitrag zusammen.

Florian Zimmermann

Über die Entstehung und Entwicklung dieses Projekts, für das er kürzlich einen ERC Starting Grant gewann, spricht Zimmermann auch im Podcast „Behavioural Science Uncovered“. Neben Details zu seiner Forschung gibt er in dem Interview auch Einblicke in seinen typischen Arbeitsalltag und Tipps für den wissenschaftlichen Nachwuchs, an den sich der von Studierenden an der Universität Oxford produzierte Podcast insbesondere richtet.

Hier reinhören!

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briq Student Fellows im Porträt: Luca Henkel

Oktober 1, 2020

Das briq-Stipendienprogramm fördert laufend rund 25 Doktorandinnen und Doktoranden an der Bonn Graduate School of Economics. Einige von ihnen sind eng in die Arbeit des Instituts eingebunden und arbeiten an briq-Projekten mit. In unserer Kurzporträt-Reihe stellen wir die aktuellen „briq Student Fellows“ und ihre Arbeit vor. Zu ihnen zählt auch Luca Henkel, der seit Juli 2017 am briq forscht.

Welches Forschungsthema interessiert dich am meisten?

Generell interessieren mich individuelle Entscheidungen: Wie treffen Menschen unter verschiedensten Rahmenbedingungen ihre Entscheidungen, und was sind die Motive? Besonders spannend finde ich die Bestimmungsfaktoren moralischer Entscheidungen, also Entscheidungen mit Konsequenzen für andere Lebewesen, und die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit, bei denen die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden können.  Dass diese Aspekte für eine Vielzahl von Entscheidungen im realen Leben eine Rolle spielen, macht für mich den besonderen Reiz dieses Forschungsthemas aus.

Was ist dein Forschungsansatz zu diesen Fragen?

Am meisten begeistert mich der Ansatz, theoretische und praktische Forschung zu verknüpfen – also ökonomische Modelle und experimentelle Methoden zu kombinieren, um neue Einblicke in den Prozess der menschlichen Entscheidungsfindung in den verschiedensten Kontexten zu gewinnen.

Kannst du ein Beispiel geben?

In einem gemeinsamen Papier mit Armin Falk, Roland Bénabou und Jean Tirole nutzen wir ein Modell, um zu zeigen, dass sich Menschen bei moralischen Entscheidungen potenziell anders verhalten, als es ihren tatsächlichen Präferenzen oder „wahren“ Moralvorstellungen entspräche, wenn sie sich um ihre Reputation sorgen – wenn sie also vor sich selbst und anderen nicht als „schlechter Mensch“ dastehen wollen. Wie das Modell deutlich macht, interagieren solche Reputationseffekte mit verschiedenen Methoden, wie moralische Fragen gestellt werden, was zu interessanten Hypothesen hinsichtlich der beobachteten Häufigkeit von moralischem Verhalten führt.

Wie habt ihr diese Hypothesen getestet?

Wir haben dazu ein Experiment durchgeführt, bei dem die Teilnehmer vor die moralische Entscheidung gestellt wurden, entweder eine lebensrettende Spende für Tuberkulosekranke oder einen Geldbetrag für sich selbst zu generieren. Ein Teil der Probanden konnte die Entscheidung privat und anonym treffen, ein anderer Teil wurde dabei von mehreren Personen beobachtet.

Was kam bei dem Experiment heraus?

Tatsächlich hängt das moralische Verhalten, wie im Modell vorhergesagt, von der Fragemethode ab. Bei einer Methode mussten die Teilnehmer in mehreren Entscheidungen unter unterschiedlichen Geldbeträgen entscheiden, ob sie den jeweiligen Betrag für sich behalten oder zugunsten der Spende darauf verzichten würden. Anschließend wurde potenziell einer dieser Beträge ausgelost. Bei der anderen Methode bezog sich die Entscheidung nur auf einen einzelnen festen Betrag. In der Summe führte die Methode mit der Mehrfachauswahl zu einem höheren Spendenvolumen – aber nur, wenn die Probanden unter Beobachtung standen. Konnten sie ihre Entscheidung privat treffen, führte die Einzelentscheidung zu einem höheren Spendenbetrag.

Was können wir daraus lernen?

Unsere Ergebnisse liefern zum einen Hinweise auf mögliche Probleme experimenteller Methoden zur Bestimmung „wahrer“ Präferenzen und Moralvorstellungen. Zum anderen können sie aber auch praktische Implikationen für das wahre Leben haben, wenn es beispielsweise um das Einwerben von Spenden oder – allgemeiner gesagt – um die Förderung moralischer oder prosozialer Verhaltensweisen geht.

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Peter Andre erhält Reinhard Selten-Stipendium

Mai 5, 2020

Für sein Forschungsprojekt „Redistributive Behavior When Circumstances Shape Choice“ erhält Peter Andre, der an der Bonn Graduate School of Economics promoviert und als Student Fellow am briq tätig ist, das Reinhard Selten-Stipendium der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung e.V. (GfeW). Mit dem Stipendium fördert die GfeW seit 2019 Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der experimentellen Wirtschaftsforschung. In einem Begutachtungsverfahren wählte der GfeW-Vorstand in diesem Jahr drei Projektanträge für das Stipendium aus.

Peter Andre

Peter Andre beschäftigt sich in seinem Projekt mit der Akzeptanz von Ungleichheit. Häufig wird Ungleichheit zwischen Menschen als fair betrachtet, wenn sie auf unterschiedliche Entscheidungen zurückzuführen ist — beispielsweise wie hart man arbeitet. Ungleichheit, die auf unterschiedliche Chancen zurückzuführen ist, wird hingegen eher als unfair empfunden. Allerdings wird bei dieser Unterscheidung oft übersehen, dass Chancen einen direkten Einfluss auf Entscheidungen haben. Die möglichen Ursachen für Ungleichheit sind in der Realität also nicht immer klar voneinander zu trennen. In einem Verhaltensexperiment untersucht der briq-Forscher, wie sich dies auf die Einstellungen zu Fairness und Umverteilung auswirkt.

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briq Student Fellows im Porträt: Felix Chopra

Februar 13, 2020

Das briq-Stipendienprogramm fördert laufend rund 25 Doktorandinnen und Doktoranden an der Bonn Graduate School of Economics. Einige von ihnen sind eng in die Arbeit des Instituts eingebunden und arbeiten an briq-Projekten mit. In unserer Kurzporträt-Reihe stellen wir die aktuellen „briq Student Fellows“ und ihre Arbeit vor. Zu ihnen zählt auch Felix Chopra, der seit Oktober 2016 am briq forscht.

Was sind deine Forschungsschwerpunkte?

Ich beschäftige mich vor allem mit Medienmärkten, speziell mit der Frage, wie sich mediale Inhalte auf menschliche Verhaltensweisen, Einstellungen und Präferenzen auswirken. Die Medien – von der klassischen Print-Zeitung bis du den sozialen Online-Medien – liefern ja nicht nur Nachrichten über Wirtschaft und Politik, sondern vermitteln auch kulturelle Werte und Normen. Dadurch haben sie großen Einfluss auf unsere Entscheidungen an der Wahlurne und in diversen anderen Lebensbereichen. Die Frage, wie sich das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf Medieninhalte auswirkt, finde ich daher besonders spannend.

Wie kann man sich verhaltensökonomische Forschung auf diesem Gebiet vorstellen?

Beispielsweise erforsche ich in einem aktuellen Projekt gemeinsam mit Ingar Haaland und Chris Roth, ob es Lesern von Wirtschafts- und Politiknachrichten in erster Linie um den Informationswert geht oder vielmehr um die Bestätigung ihrer eigenen politischen Ansichten. Davon hängt unter anderem ab, inwieweit sich die Qualität der Berichterstattung durch mehr Wettbewerb zwischen den Medien steigern ließe. In dem Experiment klären wir einen Teil der Probanden über den Informationsgehalt der politischen Berichterstattung einer bestimmten Zeitung auf und analysieren, wie sich daraufhin deren Nachfrage nach diesem Medium entwickelt.

Was kam dabei heraus?

Der Nachrichtenkonsum wird nicht nur durch den Wunsch nach zusätzlichen Informationen geprägt.

Tatsächlich geht das Interesse an Artikeln der betreffenden Zeitung zurück, wenn ihr ein hoher Informationsgehalt bescheinigt wird. Umgekehrt zeigt ein weiterer Versuch, dass ein Hinweis auf faktische Fehler in der Berichterstattung die Nachfrage nach dem Medium nicht reduziert. Offenbar wird der Nachrichtenkonsum also nicht nur durch den Wunsch nach zusätzlichen Informationen geprägt.

Inwiefern profitierst du in deiner Forschung vom briq?

Der größte Nutzen, vor allem für uns Doktoranden, besteht sicherlich darin, dass das ganze Jahr über hochkarätige Forscherinnen und Forscher aus aller Welt am briq zu Gast sind. Das bietet uns ideale Möglichkeiten, Forschungsansätze zu diskutieren und Kooperationen anzustoßen. So habe ich auch einen meiner Koautoren am briq kennengelernt.

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